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26.04.2011
Frühlingsanlass 2011 “Ein ZÜNFTIGER Besuch“

Der gut besuchte Frühlingsanlass 2011 wartete einmal mehr mit einem besonderen Programm auf und führte die Basler Schreinermeister in die Vergangenheit ihrer Handwerkskunst.
 
 
   
 
 

Am Freitag, 15. April 2011 hatte der VSSM Sektion Basel-Stadt das Vergnügen, seine Mitglieder einmal mehr zu einem ganz besonderen Highlight in der langen Tradition der gesellschaftlichen Verbandsanlässe einzuladen. Im ersten Teil der Frühjahrs-Abendveranstaltung stand eine Führung im Historischen Museum in der Barfüsserkirche Basel zum Thema „Zünfte“ mit Schwerpunkt „Zünfte und Gesellschaften“ und „Zünfte und Möbel“ auf dem Programm.

Die drei Kleinbasler Ehrengesellschaften zum Rebhaus, zur Hären und zum Greifen, die als historische Vorläufer moderner Organisationen hauptsächlich politische und wirtschaftliche Aufgaben erfüllten, besassen seit 1841 am rechtsrheinischen Brückenkopf ein gemeinsames Gesellschaftshaus. Im ersten Obergeschoss dieses nach Plänen des städtischen Bauinspektors Amadeus Merian ausgeführten, spät-klassizistischen Gebäudes befand sich der Festsaal. Die Ehrenzeichen der Gesellschaften, Leu (Rebhaus), Wilder Mann (Hären) und Vogel Gryff (Greifen), die Protagonisten des alljährlich zu Jahresbeginn stattfindenden Kleinbasler "Vogel Gryff"-Umzugs, sind vom Glasmaler Adolf Mieg in einer harmonischen Gruppe unter einem Dreipassbogen wiedergegeben. Die Möbel-Sammlung besteht aus rund 1'500 Teilen. Von diesem Gesamtbestand sind rund ein Drittel ständig ausgestellt. Generell befinden sich die Möbel des 15. bis frühen 18. Jahrhunderts in der Barfüsserkirche. Die Möbel der Epochen ab ca. 1720 sind im Haus zum Kirschgarten zu sehen. Truhen, Schränke, Tische, Buffets und Betten vertreten die Epochen Spätgotik, Renaissance und Barock. Grosses Gewicht in der Sammlung hat die historische Herkunft bestimmter Möbel. Klöster und Kirchen, die Stadt und die Zünfte sowie wohlhabende Bürger sind vielfach als Auftraggeber oder ehemalige Besitzer bekannt. Mit einzelnen Möbeln verbinden sich die Namen bedeutender Persönlichkeiten wie Erasmus von Rotterdam, Basilius Amerbach oder Jacob Burckhardt. Mengenmässig überwiegt das bürgerliche Gebrauchsmobiliar des 18. und 19. Jahrhunderts. Das Sammlungsschwergewicht liegt auf Basler Möbeln. Es ist jedoch nicht eingeschränkt auf die Herstellung, sondern auch bezogen auf den Gebrauch in Basel, sodass auch importierte Stücke ihren Platz in der Sammlung haben. Zur Gliederung des Bestandes lassen sich zwei grosse Gruppen bilden: Etwa 600 Möbel aller Gattungen zählt die allgemeine typologische Sammlung. Daneben besteht eine Fachsammlung mit rund 800 Sitzmöbeln (inbegriffen die Stuhlsammlung des ehemaligen Gewerbemuseums Basel), die bis in die jüngste Zeit reicht. Die Möbelsammlung wird durch wandfeste Innendekorationen wie Getäfer und Portale sowie sonstige Architekturteile aus Holz ergänzt. Diese Zeugnisse der Schreinerkunst, vielfach aus abgebrochenen Häusern stammend, sind im Museum eingebaut oder werden in zahlreichen Fragmenten als Quellen für die Bauforschung aufbewahrt.

Wie es die Tradition will, folgte auf die imposante Fülle an äusserst interessanten und spannenden Informationen und Objekten zum Zunft- und Schreinerdasein aus vergangenen Jahrhunderten der kulinarische Höhepunkt des Anlasses. Beim Nachtessen im Hotel Restaurant „Les Quatres Saisons“ wurden die Gäste (52 an der Zahl) mit einer Menükomposition der Extraklasse auf höchstem Niveau verwöhnt. Der äusserst erfreuliche Zuspruch und die vielen bereits während des Anlasses erfolgten Feedbacks bestätigen, dass die Organisatoren einmal mehr den Geschmack der Mitglieder vollauf getroffen haben.

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